Sportverein Rot-Weiß Mellen 1920 e.V.

Zur Geschichte

Nachdem im Dorf Mellen die anderen Vereine schon eine lange Tradition hatten, gründete sich am 29. Dezember 1920 ein Sportverein.

Durch Anschlag hatte Albert Stüppardt zur Gründerversammlung eingeladen, der 32 junge Männer folgten. Diese erste Zusammenkunft fand in der Gaststätte Steinberg statt, die bis zum heutigen Tag das Vereinslokal ist. An diesem Abend wurden alle Anwesenden Mitglied des neuen Vereins, der unter dem Namen Ball- Spiel- Club Mellen eingetragen wurde. Die schon vorher ausgearbeitete Satzung wurde den neuen Mitgliedern vorgelegt und angenommen. Zu damaliger Zeit herrschten strenge Sitten: Fehlen bei einem Spiel wurde mit einer Strafe von 3,- Reichsmark bestraft. Nochmaliges unentschuldigtes Fehlen führte zum Ausschluss aus dem Verein. Zum ersten Vorsitzenden wurde Franz Stracke gewählt, sein Stellvertreter war Anton Grendel. Das Amt des Schriftführers übernahm Albert Stüppardt, und für die Kasse zeichnete Bernhard Vedder verantwortlich. Den Posten des Gerätewartes füllte Josef Antoni aus.

Die Mannschaft, die schon damals in rot – weißen Trikots auflief, spielte anfangs nicht straff organisiert. Meist ergaben sich Freundschaftsspiele mit anderen Vereinen. Trainingseinheiten wurden nur bei Lust und Laune absolviert. Die Aufstellung der Mannschaft wurde an der alten Linde, die an der Kirche stand, angeschlagen.

Zu Auswärtsspielen musste man bereits früh aufbrechen. Meistens ging es - als Aufwärmtraining – zu Fuß zum Platz des Gegners. Manchmal hatten die Spieler Glück: Ein Pferdewagen wurde angespannt, und mit Gesang ging es zum Spiel. Für die Jugendlichen, die auch schon damals Interesse am Fußballsport zeigten, gab es sporadisch Gelegenheit zu Spielen mit gegnerischen Mannschaften. Erstaunlich sind die Entfernungen, die damals zurückgelegt wurden, um Freundschaftsspiele auszutragen. So gewann die Jugendmannschaft bei Borussia Hamm, die Senioren spielten in Essen und Bochum. In der Saison 1929/1930 wurden die Mellener Fußballer Gruppenmeister, obwohl sie im Spiel gegen Beckum verloren.

Originalton Hönnezeitung: "In der 76. Minute gibt der Schiedsrichter dem Spieler Antoni eine Verweisung vom Platz, die gerecht war. Mellen erkennt dies nicht an und verlässt 5 Minuten vor Schluss den Platz".

Zahlreiche Sportbegeisterte fanden sich in den darauffolgenden Jahren zu allen Spielen ein, um die Mannschaft anzufeuern. Größter Fan war Vikar Klüppel, der bei jedem Spiel dabei war. Siegten seine "Jungen", so gab es als Belohnung für jeden Spieler eine dicke Zigarre.

Nachdem vom Hitler – Regime alle kirchlichen Vereine verboten wurden, wurde es 1943 auch still um die Sportler aus Mellen. Nach einem letzten Versuch auf dem Sportplatz in Amecke ruhte der Verein endgültig bis zur Wiedergründung 1947. Schon jetzt entdeckten die Sportler das Gelände hinter der Schützenhalle, wo noch heute der Sportplatz ist. Allerdings entstand der Sportplatz etliche Meter hinter dem heutigen Terrain. Gleich nach der zweiten Wiedergründung 1958 stellte der Vorstand bei der Gemeindeverwaltung den Antrag, einen neuen Sportplatz zu bauen. In einem Tauschverfahren gelang es, das Gelände hinter der Schützenhalle zu bekommen.

Im Jahre 1976 stellte der Sportverein Rot – Weiß Mellen bei der Stadt Balve den Antrag auf Erstellung einer neuen, der heutigen Zeit entsprechenden Sportanlage. Es mussten viele Stunden bis zur endgültigen Fertigstellung 1982, als Rasenplatz mit Flutlichtanlage und Bolzplatz, geleistet werden. Insgesamt hatte der Neubau über 150.000 DM gekostet. An Eigenleistung erbrachten die Mitglieder des Vereins über 2000 Stunden. Auf diesem Gelände spielen die Mannschaften des Rot – Weiß Mellen noch heute.